Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Märchenhafte Zeiten – 50 Jahre Weißblaues Beffchen

CVJM Altdorf feiert mit kabarettistischem Kirchenmärchen

Es war einmal … ein Kabarettprogramm, das aus der Kirche heraus zum Lachen brachte – und das bis heute tut. Am Freitag, den 10. Oktober 2025 feierte der CVJM Altdorf gemeinsam mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern den 50. Geburtstag des Weißblauen Beffchens. Unter dem Motto „Märchenhafte Zeiten“ wurde das Publikum von der 1. Vorsitzenden Ulla Alexander-Franz begrüßt und erlebte einen Abend voller Humor, Musik und bissig-kluger Beobachtungen rund um Kirche, Glauben und Gesellschaft.

Seit 50 Jahren treibt das „Weißblaue Beffchen“ sein kabarettistisches Kirchenunwesen – inzwischen bereits in vierter Generation. Auf der Bühne standen die aktiven Pfarrpersonen Irene Geiger-Schaller, Josef Höglauer, Anne-Bärbel Ruf-Körver und Hannes Schott, die mit scharfem Witz, pointierter Sprache und einer gehörigen Portion Selbstironie den Nerv des Publikums trafen.

Im Rückblick erscheint manches tatsächlich fabelhaft und sagenumwoben, was das kirchlich-bayerische Pfarrkabarett in den letzten Jahrzehnten auf die Bühne brachte – mal mit wilder Fantasie überzeichnet, mal mit spitzer Feder auf den Punkt gebracht. Und doch wurde die Satire immer wieder von der Realität eingeholt – ganz so, wie es sich für ein gutes Märchen gehört.

Doch wer dachte, das Jubiläumsprogramm würde nostalgisch werden, der irrte. Das Beffchen zeigte sich lebendig, frech und hochaktuell: Mit einem „Best of“-Programm bot es die beliebtesten Sketche und Lieder der vergangenen Jahre – frisch überarbeitet und in neuem Glanz.

Besonders amüsant war die Szene, in der sich zwei Pfarrer durch die Fusion ihrer Gemeinden und die Rückläufer der Kirchenzugehörigen plötzlich eine Badewanne teilen mussten. Als schließlich noch ein dritter Kollege dazukam und ebenfalls Platz beanspruchte, blieb kein Auge trocken.

Ein weiterer Publikumsliebling war der legendäre Rückblick auf einen Sketch aus früheren Jahren, in dem sich drei Pfarramtssekretärinnen und ein Pfarrassistent beim Rentnerkaffeeklatsch über „ihre“ Pfarrer austauschten. Dabei wurde mit einem Augenzwinkern enthüllt, dass Sekretärinnen manchmal sogar Farbe an die Schuhe ihrer Pfarrer schmierten, um deren Wege zu verfolgen – oder mit Hilfe eines GPS-Systems deren Fahrten überwachten.

Für großes Gelächter sorgte auch die Szene über Taufen an ungewöhnlichen Orten: in Bächen, Quellen, Schwimmbädern – und als humorvolles Highlight sogar im Bällebad.

Ein Klassiker durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen: Hannes Schott als Howard Carpendale in „Hello again“. Hier verband sich musikalische Parodie mit einer charmant-ironischen Darstellung der Auferstehungsbotschaft – ein Sketch, der das Publikum jedes Mal aufs Neue begeistert.

Auch das Treffen der Altpfarrer, die sich gegenseitig mit Predigtlänge, -qualität und der Anzahl ihrer Überstunden übertrumpften, sorgte für anhaltendes Gelächter und zeigte: Selbst mit jahrzehntelanger Erfahrung bleibt der Pfarrberuf ein Quell für komische Momente.

Das Weißblaue Beffchen nahm damit auch im Jubiläumsjahr gewohnt treffsicher die „Rumpelstilzchen“ und „Scheinriesen“ in Kirche und Gesellschaft aufs Korn – und bewies, dass kirchlicher Humor zeitlos ist.

Und wenn sie nicht gestorben sind – dann lachen sie noch heute.