Raus aus dem Pfarradeis
Kirchenkabarett vom Weißblauen Beffchen
Das Beffchen ist das, was evangelischen Pfarrer*innen zum Hals raushängt. Und so verarbeitet DAS WEISSBLAUE BEFFCHEN Höhen und Tiefen kirchlicher Existenz in einer Mischung aus Kabarett, Comedy und Musiktheater. Die Mitglieder sind alle aktive Pfarrer*innen und bringen im Programm ihren Gemeindealltag vom Gottesdienstbesuch bis zum Kirchenchor, von der Gemeindefusion bis zu Ehrenamtlichen, von der Kirchenvorstandssitzung bis zu den Gemeindefinanzen mit Tiefgang, viel Witz und Mut zum Klamauk auf die Bühne.
Nur sechsmal im Jahr, an Wochenenden, kommen Dr. Josef Höglauer, Anne-Bärbel Ruf-Körver, Irene Geiger-Schaller und Hannes Schott aus Bayern und aus Rheinland-Pfalz zusammen, um ihre eigene Kirche und entsprechende Sketche als das „Weißblaue Beffchen“ für das Publikum zu präsentieren. Dieses Mal spielten sie den Gästen des CVJM Altdorf als Nachtrag zum 75. Geburtstag. Und das war Unterhaltung auf höchstem Niveau, gepaart mit viel Können, anspruchsvollen Texten und einer schauspielreifen Darbietung. Hinzu kommt das virtuose Violin-Spiel von Anne-Bärbel Ruf-Körver und die Musikbegleitung von Doktor Josef Höglauer am E-Piano. Musik und Kostüme aus den 60-er Jahren und ein Kurs für die Pfarrfrauen, die lernen sollten, diese Rolle auszufüllen. Die vier Pfarrfrauen plauderten aus dem Nähkästchen. So war zu hören: „Die Herren im Pfarrhaus sind wir.“ Der Tenor aller vier Frauen lautete: Denn die Frau eines Pfarrers zu sein, ist sehr beglückend und schöner als jeder Beruf.
Viele Szenen wurden hintersinnig von der Schlange aus dem Paradies angekündigt. Die zahlreichen Besucher der Veranstaltung in der Leibnizgymnasiumhalle fühlten sich bestens unterhalten. Auch um die leere Kirchenkasse drehte sich ein Singspiel. Mit der Musik von EAV wurde aus „Banküberfall“ einfach mal ein „Vatikanüberfall“. Geschichten halt wie aus dem richtigen Kirchenleben – mit großartigen Lacherfolgen. Ferner wurde aufgezeigt, wie es im bayerischen Himmel zugeht. Der fränkische Himmel war in Person von Hannes Schott mit dabei. Der Teufel, der sich über notwendige Energiespareinsparungen und reduzierte Temperaturen in seinem Bereich beschwerte, kam aus der Oberpfalz. Da er demnächst auch Urlaub macht, kündigte er an, dass wohl alle bei seinen Kollegen im Himmel landen werden.
Meister Eder und sein Pumuckl, die Biene Maja und Pippi Langstrumpf machten sich auf der Bühne die Welt, wie sie ihnen gefällt und bezogen sich auch auf die Klimakleber. Für den früheren Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm kam sogar Howard Carpendale in Person von Hannes Schott auf die Bühne, um ihm ein Ständchen zu präsentieren. Im Jahr 2230 endete nach 120 Minuten das Lachspektakel für die rund 180 Zuschauer. Und auf der Bühne musste man sich eingestehen, dass auch 2230 ein Fax immer noch das Standardprozedere im Pfarramt sei. Langanhaltender Beifall und der Ruf nach einer Zugabe belohnten die 4 Kirchenleute.